Blockflöte
Die Blockflöte, so wie wir sie heute kennen, zählt zu den ältesten Instrumenten, die heute noch Verwendung finden. Sie wurde in vielen unterschiedlichen Größen gebaut und wird heute gerne im Familienquartett mit Sopran-, Alt-, Tenor- und Bassflöte in C- und F-Stimmung verwendet. Sie verbreitete sich in der Zeit der Renaissance sehr stark und erlebte hier als auch im späteren Barock in solistischer und Ensemble- bzw. Orchesterformation ihre Blütezeit. Aufgrund der immer lauter werdenden Orchesterinstrumente verlor sie in der Klassik an Bedeutung und erfreute sich im späteren 20. Jahrhundert durch neue Kompositionen neuer Beliebtheit. Die Blockflöte wird gerne als Einstieg zum Erlernen anderer Instrumente verwendet, doch ist dies keinesfalls notwendig!
Querflöte
Die Querflöte hat mit der Blockflöte gemeinsame Vorfahren, hat sich jedoch in der späteren Geschichte anders entwickelt. Aufgrund ihrer Länge und Bauart werden die Tonlöcher mit 16 bis 18 Klappen geschlossen. Von allen Holzblasinstrumenten ist die Querflöte wohl das wichtigste Melodieinstrument. Im unteren Register klingt sie dunkel und voll, jedoch nicht sehr laut, das Mittelregister ist klar, das hohe Register hell und durchdringend. Die Querflöte ist in vielen unterschiedlichen Formationen und Orchestern zu finden. Auch hier gibt es anderen Größen, die gerne in Flötenorchestern oder großen Sinfonieorchestern zu hören sind. Aufgrund ihrer langen Bauweise gibt es für junge Anfänger die Möglichkeit, auf einem gebogenen Mundstück das Spielen zu erlernen.
Klarinette
Die Klarinette ist ein Holzblasinstrument, das mit Rohrblatt gespielt wird. Es hat Tonlöcher wie eine Blockflöte, Klappen wie eine Querflöte – trotzdem ist sie nicht mit diesen Instrumenten verwandt. Sie ist ebenfalls in einer Familie mit unterschiedlichen Größen vorzufinden und wird auch in diversen Formationen so eingesetzt. Im Orchester wird sie daher wegen ihrer noblen, sanften, warmen Klänge in tiefen Lagen, und glänzenden, brillanten und durchdringenden Klängen gerne und ausgiebig eingesetzt. Die Klarinette wird sehr gerne in großen Sinfonieorchestern, Kammermusikensembles, in der Blasmusik, im Jazz und Volks- und Folklorebesetzungen eingesetzt. Jungen Musikern ist das Erlernen dieses Instruments ebenfalls durch kleinere Instrumente möglich.
Saxofon
Das Saxofon ist das jüngste der Holzblasinstrumente. Es wird, wie die Klarinette, mit einem Rohrblatt gespielt, doch unterscheidet es sich von ihr durch seinen sonoren und durchdringend kräftigen Klang. Obwohl der Korpus aus Messing oder Neusilber besteht, zählt es aufgrund der Tonproduktion mithilfe des Rohrblatts zu den Holzblasinstrumenten. Wie die anderen Instrumente ist dieses auch in der Gruppe mit Sopran-, Alt-, Tenor- und Baritonlage gebaut und auch im Ensemble als solches verwendet. Das Saxofon ist vor allem durch die starke Verwendung im Jazz- und Popularbereich bekannt, doch findet es auch Verwendung in der klassischen Musik. Jungen Musikern ist es möglich, auf dem Altsaxofon einzusteigen.
Wiener Oboe
Die Oboe gehört zur Familie der Doppelrohrblattinstrumente: Der Ton entsteht durch zwei gegeneinander schwingende Rohrblätter. Aus der Historie haben sich zwei verschiedene Bauarten entwickelt, die sich in Aussehen und Griffweise unterscheiden: die französische Oboe und die Wiener Oboe. Die zuletzt Genannte ist an der Kugel am Kopfstück zu erkennen. Diese gilt, ähnlich dem Wiener Horn, als ein Hauptcharakteristika für den Wiener Klangstil und wird tatsächlich nur in Wien und Umgebung gespielt, während der Rest der Welt das französische Modell einsetzt. Das Instrument hat eine schöne, nasale Klangfarbe und ist dadurch klanglich – sowohl im Orchester als auch in Ensemblebesetzungen – sehr präsent. Durch seine geringe Größe ist es Kindern bereits im Volksschulalter möglich, dieses Instrument zu erlernen.
Trompete und Flügelhorn
Diese beiden Instrumente sind die kleinsten der Blechbläserfamilie und damit gleichzeitig das höchste Blechblasinstrument im Orchester. Der Klang der Trompete ist strahlend, sehr brillant im oberen Register. Die Trompete ist in vielen unterschiedlichen Besetzungen und Genres anzutreffen: von der üblichen Blasmusik hin zu großen Sinfonieorchestern, Bigbands, Popbesetzungen und in den unterschiedlichsten Volksmusikbesetzungen weltweit. Der Klang des Flügelhorns ist im Vergleich zur Trompete dunkler und sanfter. Es wird vor allem im deutschsprachigen Raum im Bereich der Blasmusik, aber auch Sinfonischen Blasmusik und im Jazz verwendet. Für sehr junge SchülerInnen kann zu Beginn das Kornett, eine kleinere verwandte Bauform zum Erlernen herangezogen werden.
Waldhorn
Das Horn stammt ursprünglich vom Jagdhorn ab und besteht heute aus einem 3,7 m langen, mehrfach kreisförmig gewundenen, schwach konisch verlaufenden Rohr, das in einem weiten Schallbecher endet. Das Horn hat einen weiten Ausdrucksbereich und kann gleichermaßen heroisch und traurig gespielt werden. Durch seinen Klang wird es häufig als bindendes Glied zwischen Holz- und Blechblasinstrumenten verwendet. Zum Einsatz kommt es ebenfalls in großen und kleinen klassischen Orchesterbesetzungen als auch in der Blasmusik. Der Einstieg wird für junge Interessierte durch die Verwendung eines B-Horns (kleinere Bauweise) erleichtert.
Posaune
Trompete und Posaune haben gemeinsame Vorfahren. Heute besteht die Posaune aus einem Korpus aus Schallbecher, der über der linken Schulter gehalten wird und dessen U-förmiges Zugteil mit der rechten Hand gezogen wird. Die Posaune klingt heller als das Tenorhorn, durch ihren klaren, vornehmen und dabei durchsetzungsfähigen Ton kann sie sich klanglich leichter abheben. Die Posaune ist, wie die Trompete, in sehr vielen unterschiedlichen Besetzungen und Genres zu finden. Vom großen Sinfonieorchester bis hin zu kleinen Jazz-Combo. Zu Beginn wird für junge SchülerInnen gerne die eigens angefertigte Kinderposaune verwendet. Diese überzeugt durch eine leichtere Bauweise und damit leichtere Handhabung für junge Musiker.
Tenorhorn
Das Tenor-, oder auch Bassflügelhorn genannt, ist ein weit mensuriertes Instrument wie das Flügelhorn. Es ist in derselben Tonlage wie die Posaune anzufinden, hebt sich klanglich jedoch von dieser ab. Das Tenorhorn ist ein ganz typisches Instrument für die weitläufig bekannte Blasmusik, doch kommt sie ebenso in Sinfonieorchestern oder Brassbands in der Bauweise des Euphoniums zu Einsatz. Das Tenorhorn wird gerne zum Einstieg für das Erlernen der Basstuba verwendet. Das Erlernen des Tenorhorns setzt aber keine Weiterverwendung an der Tuba voraus!
Tuba
Die Tuba ist das tiefste aller gängigen Blechblasinstrumente. Sie besitzt drei bis sechs Ventile und zählt zur Familie der Bügelhörner. Sie hat die Bassfunktion in allen Besetzungen übrig und ist nicht nur in der Blasmusik, sondern auch in klassischen Orchesterbesetzungen, in der Volksmusik und auch im Jazz zu finden. Für sehr junge Interessenten ist der Einstieg auf dem Tenorhorn bzw. auf einer Kindertuba möglich. Eigene Ständer unterstützen dabei die Handhabung des Instruments.
Akustische Gitarre
Die akustische oder klassische Gitarre – sie wird heute meist mit Kunststoffsaiten, drei oder vier davon mit Silberdraht umsponnen, gespielt – hat einen warmen, angenehmen Klang und wird sowohl geschlagen als auch gezupft. Aufgrund ihrer kompakten Bauweise kann sie überall hin mitgenommen werden und durch die leichte Erlernbarkeit der ersten Grundgriffe, haben SpielerInnen bald die Möglichkeit, sich selbst beim Singen zu begleiten.
Die Popularität des Gitarrenspiels geht bis ins 15 Jhd. zurück, als in Spanien und Italien die ersten Bauformen und Spieltechniken dieses Instruments – Renaissancegitarre, Vihuela und gegen Ende des 16 Jhd. Barockgitarre – gepaart mit hoher Kunstfertigkeit entwickelt wurden. Bemerkenswerterweise hat sich die gebräuchlichste Stimmung aus Quarten und einer Terz bis heute nicht verändert.
Saiteninstrumente waren schon vor über 5.000 Jahren in den unterschiedlichsten Kulturen in Gebrauch und ihr Aussehen ist auch heute so unterschiedlich wie damals. Akustische Konzertgitarren, Folk- und Westerngitarren, Jazzgitarren, Ukulelen und Mandolinen, um nur einige zu nennen, sind heute die am weitest verbreiteten Arten dieser Instrumentengattung.
Neben der Volksmusik, vor allem dem Blues und dem Jazz, trug die Rock- und Popmusik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wesentlich zur weltweiten Gitarrenbegeisterung bei. Obwohl die akustische Gitarre eher ein Instrument der leisen Töne ist, wird sie in Werken der Opern- und Orchesterliteratur, aber auch in der Kammermusik verwendet. Neben der Begleitung von Liedern, findet man die Gitarre vor allem als Solo- und Ensembleinstrument. Sie eignet sich sowohl für Links als auch Rechtshänder. Als Hilfsmittel werden Kapodaster (eine „Klemmvorrichtung“ zur Verkürzung der schwingenden Saiten, die flexibel am Griffbrett verschoben werden kann, um Grundakkorde auch in anderen Tonarten spielen zu können) und Plektrum (vor allem für rhythmische, lautere Begleitungen) verwendet. Für Kinder und AnfängerInnen gibt es eigene Größen und Bauformen, um den Einstieg auf diesem Instrument zu erleichtern.
E-Gitarre
Zu Beginn des 20.Jhd. wurde mit ersten Tonabnehmersystemen für akustische Gitarren experimentiert, um deren Lautstärke, vornehmlich in Blasorchestern und Big Bands der Swing-Ära, anzuheben. Anfang der 30er Jahre wurde dann der noch heute verwendete Tonabnehmer (Pickup) erfunden. Sie basieren auf dem Prinzip der Induktion, bei dem die Schwingungen einer Stahlsaite in einem Magnetfeld durch eine Spule mit Magnetkern abgenommen und mit einem Verstärker hörbar gemacht werden. Damit stand der Entwicklung verschiedenster Typen der elektrisch verstärkten Gitarre nichts mehr im Wege.
Bis heute wird die E-Gitarre weiterentwickelt und es vergeht kaum ein Jahr, in dem nicht eine neue technische Errungenschaft präsentiert wird.
Auch in spieltechnischer Hinsicht ist noch kein Ende in Sicht, die Liste innovativer Musiker, die dieses Instrument in immer neue Klangwelten führen, ist schier endlos.
Die E-Gitarre und ihre SpielerInnen haben in nahezu jedem Musikstil fußgefasst und nicht wenige Musikrichtungen durch ihre mannigfaltigen Soundmöglichkeiten beeinflusst oder sogar erfunden. Die leichte Bespielbarkeit, die Vielfalt ihrer musikalischen Ansätze und Entwicklungen machen sie auch für Kinder zu einem reizvollen Instrument im kreativen Umgang mit Musik.
E-Bass
Der elektrische Bass oder kurz E-Bass ist zumeist ein aus Holz gefertigtes Zupfinstrument, das unverstärkt einen nur leisen Ton produziert und daher wie die elektrische Gitarre verstärkt werden muss. Dazu wandelt ein eingebauter elektromagnetischer Tonabnehmer die Schwingungen der Saiten in elektrische Signale um, die durch einen Verstärker hörbar gemacht werden. Im Gegensatz zum aufrecht stehenden Kontrabass hängt der meist im Stehen gespielte elektrische Bass waagrecht vor dem Körper des Spielers / der Spielerin und wird dabei von einem über die Schulter gelegten Tragegurt gehalten. Als Bassinstrument legt er in einem Musikensemble mit seinen tiefen Frequenzen das akustische Fundament. Mit E-Bässen gespielte Basslinien sind typisch für viele Musikrichtungen, etwa Jazz, Rock, Blues, Country, Pop, Schlager und Tanzmusik. Auch hier gibt es eigene Bauformen für Kinder.
Klavier
Das Klavier war und ist heute eines der beliebtesten Instrumente. Erfunden wurde es in Italien im Jahr 1698 von Barolomeo Christofori. Vor und parallel zur Entwicklung des Klaviers gab es Virginal, Clavichord und Cembalo. Der Ton beim Klavier entsteht durch Anschlagen einer Taste, welche einen Hammer gegen eine oder mehrere Saiten schleudert. In früheren Zeiten war das Klavier zumeist in der Haus- und Kammermusik in Verwendung, doch der stetige Gebrauch in der Orchestermusik veranlasste Instrumentenbauer dazu, Instrumente noch klangvoller und dynamisch leistungsstärker zu bauen und so entstanden nach langer Entwicklung die heutigen Klaviere in der Bauform des Flügel oder des Pianos. Heute ist das Klavier äußert vielseitig einsetzbar: Von der Klassik bis zur Popular- und Unterhaltungsmusik ist es als Harmonieinstrument in vielseitiger Verwendung, als Ensemblepartner in vierhändiger Spielweise oder zu Blas- oder Streichinstrumenten in klassischer Besetzung, als Begleitinstrument zur Vokal- oder Instrumentalmusik. Auch in seiner Bauweise gibt es eine, der Zeit entsprechende, Entwicklung – das E-Piano (Digitalklavier). Spielbar ist dieses Instrument ab dem Kindesalter.
Akkordeon
Wie beim Klavier wird die Tonproduktion durch das Anschlagen einer Taste ausgelöst, doch entsteht der Ton hier durch das Drücken und Ziehen des Balges – also mit Luft: die durch den Blasbalg erzeugte Druck- und Saugluft bringt die durchsagenden Tonzungen in Vibration und damit zum Klingen. Die Tasten und Knöpfe bestimmen lediglich die Tonhöhe jener in Schwingung gebrachten Tonzungen. Mit den linksseitigen Knopfreihen werden Bass und Akkorde gespielt; die rechtsseitige Klaviatur wird zum Spielen von Melodielinien, Doppelgriffen oder Akkorden verwendet. Das Akkordeon ist ein von Amateur- und Berufsmusikern als Solo- und Ensembleinstrument vielseitig einsetzbares Instrument. Es findet nicht nur Einsatz in der Volksmusik, wie so oft gedacht wird. Auch in Opern, Musicals und Orchesterwerken findet dieses Instrument durch seine einzigartige Klangqualität seinen Einsatz. Unterschiedliche Register ermöglichen es noch zusätzlich, dem Instrument weitere Klänge zu entlocken: Von sehr tiefen Basstönen bis hin zu hohen Flöten- und Klarinettenklängen lassen sich diesem Instrument sehr viele unterschiedliche Klangfarben entlocken. Für sehr junge Einsteiger gibt es Akkordeons in unterschiedlichen Größen. Das gesamte Gewicht dieses Instruments hängt ja durch einen Gurt am Oberkörper des Spielers. Daher ist nicht nur die Größe, sondern auch das Gewicht für sehr junge Musikerinnen und Musiker ausschlaggebend. Zwar ist der Tonumfang und auch die Registerauswahl noch beschränkter, wächst aber dann mit der Größe des Spielers durch ein neues Instrument mit.
Violine (Geige)
Die Violine spielt seit jeher eine führende Rolle innerhalb der Streichinstrumentenfamilie. Ihre besonderen Klangeigenschaften und ihr Ausdrucksvermögen sind im Solo, der Kammermusik, der symphonischen Musik und in der Volksmusik vieler Kulturen unvergleichlich. Ihr mächtiger Ton, der subtile Nuancierungen, klangliche Vielfalt und die Ausführung komplexer Melodien zulässt, versetzt die Violine in die Lage, auch die zartesten Gefühle auszudrücken. Dieses Vermögen verschaffte ihr seit dem Barock eine unangefochtene Position unter den Musikinstrumenten, die sie bis heute behalten hat. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts erscheint sie auch im Jazz und später auch in der Rockmusik. Das Instrument wird auf der linken Schulter gehalten, ihre Saiten sind im Quintabstand gestimmt. Sie ist mit einer Gesamtlänge von 60 cm das kleinste Instrument der Streicherfamilie. Für Kinder und Jugendliche werden Achtel- oder Viertelgeigen im Unterricht eingesetzt – spezielle kleinere Bauarten zur leichteren Handhabung und für den leichteren Spieleinstieg zu Beginn.
Viola (Bratsche)
Die Viola wird in derselben Art gespielt wie die Violine. Der Korpus der Viola ist um ca. 6,5 cm länger. Die vier Saiten der Viola sind ebenfalls im Quintabstand gestimmt, jedoch tiefer gestimmt als die Violine, womit auch der Tonumfang in die Tiefe ausgeweitet wurde. Sie ist im Gegensatz zur Violine, die im Violinschlüssel notiert ist, im Altschlüssel notiert. Ihr Ton ist voller, aber weicher und damit etwas weniger durchsetzungsfähiger als jener der Violine. Die Bratsche ist unverzichtbares Gruppeninstrument des 5-stimmigen Streicherapparates (1. Violinen, 2. Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabässe) im Sinfonieorchester und gehört als Einzelinstrument zum klassischen Streichquartett. In der Kammermusik kommt die Viola in unterschiedlichster Kombination mit Violinen, Celli und Kontrabässen zum Einsatz: vom Duo bis zum Sextett. Viele Bratschisten lernen als Kind zunächst Geige und wechseln dann zur „großen Schwester“. Das kann aus eigenem Interesse geschehen, wenn dem jungen Geiger beispielsweise der Klang oder die tiefere Lage besser gefällt. Es gibt aber auch hier kleine Schülerinstrumente, um den frühen Einstieg ins Violaspiel zu ermöglichen.
Violoncello (Cello)
Wie die Violine und die Bratsche gehört das Violoncello (Kurzform Cello) zur Violinfamilie. Das Cello hat auf Grund seiner Größe und seines Gewichtes einen Stachel, der am Boden fixiert wird. Dadurch kann das Instrument zwischen den Beinen aufgestellt und sitzend gezupft oder/und mit einem Bogen, der mit Pferdehaaren bespannt ist, gestrichen werden. Dabei erzeugt das Cello einen sanften, tiefen und brillanten Ton. Deshalb wird das Cello solistisch, im Orchester, im Jazz, Tango, in der Pop- und Rockmusik umfangreich verwendet.
Es gibt für jede Körpergröße eine entsprechende Instrumentengröße (1/16-4/4). Der Korpus besteht aus Klangholz oder Carbon, so kann das Instrument an jede Musikrichtung und Klangfarbe angepasst werden.
Kontrabass (Bass)
Das größte und tiefste Streichinstrument ist der Kontrabass (Kurzform Bass). Er hat Eigenschaften sowohl von der Violinfamilie (F-Löcher, Schnecke und Griffbrett ohne Bund) als auch von der Gambenfamilie (Stimmung und Schulterform). Für die Stimmbarkeit hat der Kontrabass metallische Schneckengetriebe und besitzt keinen Feinstimmer. Das Instrument wird meist stehend gespielt. Zu seinen Einsatzgebieten zählen sowohl das Solo als auch das Orchester in den Bereichen Klassik, Jazz, Pop-, Rock- und Volksmusik. Der Kontrabass wird wie andere Streichinstrumente in verschiedenen Größen und Bogenlängen gebaut. Das ermöglicht es auch Kindern und Jugendlichen, das Instrument zu erlernen und in Orchestern, Ensembles und Bands mitzuspielen.
Viola da Gamba (Gambe)
Die Viola da Gamba, Gambe im Deutschen bzw. im Englischen „Viol“ genannt – ist eine Sammelbezeichnung für eine Familie historischer Streichinstrumente, die mit zumeist sechs (Darm-)Saiten bespannt ist und wird im Gegensatz zur Geigenfamilie im Untergriff gestrichen. Sie verfügt über ein bundiertes Griffbrett, ähnlich der Gitarre, und wird zwischen den Beinen/Knien (italienisch da Gamba) gehalten. Die Gambe entwickelte sich vor Beginn der Neuzeit vermutlich aus Instrumenten des orientalischen bzw. nordafrikanischen Raums und fand den Weg nach Spanien, um dort zur ersten Blüte in Form der Vihuela de arco anzusetzen.
Über Italien und Frankreich verbreitete sich die Viola da Gamba Ende des 15. Jahrhunderts weiter über ganz Europa, um spezielle Ausformungen in ihrer Bauweise und der damit verbundenen Musik zu finden. So wurde z.B. in England die Lyraviol, eine Gambe mit einer Vielzahl von verschiedenen Stimmungen, und das Gambenconsort, ein Streicherensemble bestehend aus allen Größen der Gambenfamilie (Diskant, Alt/Tenor und Bass), etabliert. In Italien war es die Viola Bastarda, die sich virtuos improvisierend durch mehrere Stimmen eines Madrigals schlängelt, um später am Hof Ludwig XIV. als 7-saitigen Bassgambe – die Königin aller Instrumente – Musik von zeitloser Schönheit hervorzubringen. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte sich aber mehr und mehr die Geigenfamilie durch und die Gamben gerieten allmählich in Vergessenheit, gaben jedoch einige ihrer baulichen Eigenheiten und Wesenszüge an den Kontrabass weiter. Vor allem durch die historische Aufführungspraxis erlebt die Viola da Gamba seit Beginn des 20. Jahrhunderts eine Renaissance.
Heute wird die Gambe wieder viel gespielt und erfreut sich wachsender Beliebtheit, einerseits weil schon nach kurzer Zeit das Zusammenspiel mit anderen, nicht zuletzt durch das bundierte Griffbrett, das die Orientierung und Sauberkeit der Intonation erleichtert, möglich ist, andererseits aber auch durch ihre verschiedenen Größen, das schon Kindern im Volksschulalter das Beginnen ermöglicht, um nach und nach alle Stimmlagen der Gambe, von Diskant bis Bass, zu erlernen.
Schlaginstrumente
Als klassische Schlagwerke hat man die meisten Instrumente zu bedienen. Dazu gehören:
PAUKEN sind Kesselinstrumente, über die Kunst- oder Tierfelle gespannt werden und mit Schlägel gespielt werden. Es sind gestimmte Instrumente, die im Orchesterbereich zu finden sind.
GROSSE UND KLEINE TROMMEL zählen quasi zur Grundausstattung im Orchester. Die große Trommel hat einen dunklen und dumpfen Klang, die kleine Trommel hingegen, mit ihrem Spiralteppich einen sehr durchdringenden und schneidenden Sound. Beide Instrumente sind sowohl im klassischen Bereich, als auch in der Blasmusik vertreten und haben besondere Bedeutung beim Marschieren.
BECKEN bestehen aus einem Paar identisch geformter Scheiben aus Messing, Bronze oder Neusilber und sind im Orchester- oder Marschbereich eingesetzt. Der Klang wird entweder durch Streichen der senkrecht gehaltenen Becken gegeneinander oder durch Anschlagen eines hängenden Einzelbeckens mit einem Schlägel erzeugt. Stabspiele gehören ebenso zum Instrumentarium eines klassisch ausgebildeten Schlagwerkers. Dabei unterscheidet man zwischen Stabspielen mit Metall- oder Holzplatten.
Das GLOCKENSPIEL ist das am häufigsten verwendete Stabspiel. Es hat Stäbe aus Stahl oder Aluminium, die chromatisch wie eine Klaviatur angeordnet sind.
Das VIBRAPHON ist ebenfalls chromatisch angeordnet, hat jedoch senkrechte Resonanzröhren unter den Platten. Mit einem Elektromotor kann ein regelmäßiges Vibrato erzeugt werden.
Das XYLOPHON hat kleinere und schmälere Klangplatten als die Marimba, jedoch ist es ebenso chromatisch aufgebaut und besitzt Resonanz- röhren zu besseren Klangfähigkeit.
Neben dem großen Orchesterinstrumentarium gibt es viele kleine EFFEKT- UND PERCUSSIONINSTRUMENTE, die eingesetzt werden können. Dies sind zum Beispiel Schellen- und Glockeninstrumente, Kuhglocken, Triangel, Claves, Kastagnette, Tambourin, Flexatone, Shaker, Peitsche, Ratsche und Donnerblech.
Verschiedene Trommelinstrumente wie CONGAS, BONGOS und DJEMBE werden ebenfalls angeboten. Sie bieten sich durch die kompakte Handhabung ausgezeichnet an für die Verwendung im Gruppenunterricht.
Die CAJON ist eine aus Peru stammende Kistentrommel. Häufig dient sie als Ersatz für Bass Drum und Snare und gewann im Rock, im Pop und vor allem im Folk-Rock in den letzten Jahren an Popularität.
Drum Set
Während im Symphonieorchester die Perkussionsinstrumente auf mehrere Schlagzeuger verteilt sind, liegt die Bedienung der Schlaginstrumente in Tanzorchestern, Jazz- oder Rockbands zusammengefasst in einem Drum Set buchstäblich in den Händen und Füßen eines einzigen Spielers. Das standardmäßige Drum Set besteht aus einer Bass-Drum, der Snare oder kleinen Trommel, den Tom-Toms, der Hi-Hat und an den Ständern hängenden Crash-, Ride- und Zischbecken, zu denen je nach Musikstil weitere Perkussionsinstrumente arrangiert werden können. Das Drum Set wird mit Stöcken, Besen oder Handschlägeln gespielt, und die Hi-Hat und die Bass Drum mit Fußmaschinen. Eine durchdachte Verteilung der rhythmischen Impulse auf Hände und Füße gibt dem versierten Spieler die Möglichkeit, seine Virtuosität unter Beweis zu stellen. Die steigende Bedeutung des Rhythmischen hat dem Schlagzeug eine zentrale Rolle im Jazz zugewiesen. Diese zentrale Rolle kommt ihm auch im Rock- und Popbereich zu.
Gesang
Der Gesang gilt als wahrscheinlich als älteste bzw. ursprünglichste musikalische Ausdrucksform des Menschen. Die Singstimme wird in den unterschiedlichsten Formen verwendet und eingesetzt. Somit erstreckt sich das Repertoire vom einfachen Volkslied über das Kunstlied bis zur ausdrucksvollen Jazz-Ballade. Natürlich ist der Gesang nicht nur im „klassischen“ Bereich vertreten, sondern hat einen wesentlichen Stellenwert in der Popularmusik. Für die Musik im Allgemeinen hat der Gesang eine wesentliche Bedeutung, weil er Musik und Sprache verbindet und somit die emotionale Ausdruckskraft der Musik durch die Singstimme zusätzlich verstärkt.
Der Gesangsunterricht umfasst verschiedene Themenbereiche wie Stimmbildung, Interpretation, Körperschulung und viele mehr. Unter Stimmbildung versteht man die Arbeit in all jenen Bereichen, die zur künstlerischen Stimmproduktion notwendig sind. Dabei lernt man sämtliche Bestandteile der Stimm- und Atemorgane und deren komplexes Zusammenspiel kennen. Bei der Körperarbeit geht es vorwiegend um die Entwicklung eines bewussten Körpergefühls und damit ein Bewusstsein für die Wechselwirkung von Körperhaltung, Atmung und Phonation zu schaffen. Wichtigster Grundsatz des Gesangsunterrichts ist die Lehre eines bewussten und gesunden Umgangs mit der menschlichen Stimme.